Grundlagen
Unter einer Harnwegsinfektion versteht man eine Entzündung im Bereich der ableitenden Harnwege. Diese wird in den meisten Fällen durch Bakterien, besonders Darmbakterien, ausgelöst. Die ableitenden Harnwege umfassen den Harnleiter (welcher die Verbindung zwischen Nierenbecken und Harnblase darstellt), die Harnblase sowie die Harnröhre (welche von der Harnblase zu den Genitalien führt).
Es werden zwei Formen von Harnwegsinfektionen unterschieden:
- Untere Harnwegsinfektion: Dabei handelt es sich um eine Entzündung im Bereich der Harnröhre oder der Harnblase. Fachsprachlich wird die Harnblasenentzündung als Zystitis, die Harnröhrenentzündung als Urethritis bezeichnet.
- Obere Harnwegsinfektion: Hierbei sind auch der Harnleiter und das Nierenbecken von der Entzündung betroffen. Die Nierenbeckenentzündung wird fachsprachlich als Pyelonephritis bezeichnet.
Frauen sind weitaus häufiger als Männer von Harnwegsinfektionen betroffen. Die Ursache liegt darin, dass bei der Frau die Harnröhre kürzer ist, wodurch Bakterien leichter in die Harnblase eindringen können. Schätzungen zufolge leiden etwa fünf bis zehn Prozent aller Frauen an einer chronischen Harnwegsinfektion (dabei kommt es zum wiederholten Auftreten von Harnwegsinfektionen). Auch ältere Männer leiden häufig an Harnwegsinfektionen, falls der Harnabfluss durch eine vergrößerte Prostata gestört wird.
Zusätzlich existieren noch weitere, seltenere Formen der Harnwegsinfekte:
- Strahlenzystitis: Bei dieser Form wird die Harnblasenentzündung durch eine Bestrahlung (beispielsweise eine Strahlentherapie bei Krebs) ausgelöst.
- Interstitielle Zystitis: Dabei handelt es sich um eine chronische Blasenentzündung, die nicht durch eine Infektion mit Erregern ausgelöst wird. Die interstitielle Zystitis verursacht einen starken Harndrang sowie starke Schmerzen.